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Frühe Hilfen

Beratungssituation: Junges Paar mit Kleinkind sitzt auf Sofa und spricht mit einer Therapeutin © iStock: NoSystem images

Mit der Geburt eines Kindes ändert sich das Leben für die werdenden Eltern komplett. Sie haben neue Aufgaben zu meistern, tragen fortan nicht nur für sich selbst Verantwortung sondern auch für ihr Kind. Das stellt werdende Eltern und junge Familien vor und nach der Geburt eines Kindes vor völlig neue Herausforderungen. Unterstützung bei ihrer Bewältigung liefert das große Netzwerk »Frühe Hilfen«. Es ist ein Netzwerk für Schwangere, Familien und Alleinerziehende mit Kindern bis 3 Jahre und für alle, die sich in der Schwangerschaft oder im Alltag mit Kind Hilfe wünschen. Beratungsangebote gibt es etwa in Schwangerschaftsberatungsstellen. In Geburtskliniken können Lotsen werdende Eltern unterstützen. Besonders ausgebildete Fachkräfte besuchen Familien zuhause und beraten zu vielen Themen. Austausch und Hilfe finden Familien in Schreiambulanzen oder Sprechstunden der Familienzentren und -beratungsstellen. Die Angebote variieren je nach Wohnort, sind kostenfrei und ohne Antrag nutzbar. Es ist wichtig, nicht zu zögern, sondern sich schnell Hilfe zu suchen. Dabei helfen auch Frauen- oder Kinderarzt, Hebamme, Schwangerschaftsberatungsstellen oder Geburtskliniken. Auch das Jugendamt leistet Unterstützung.

Wichtigste Fakten

  • Frühe Hilfen richten sich an alle Schwangeren, Familien und Alleinerziehenden mit Kindern von 0 bis 3 Jahren, die unsicher sind, beispielsweise weil etwa die Schwangerschaft vielleicht nicht geplant war und/oder sie vor einer Mehrlingsgeburt stehen und/oder sie über geringes Einkommen verfügen.
  • Frühe Hilfen sind auf Wunsch und ohne Antrag zu erhalten und sie sind kostenlos.
  • Erste Informationen erhalten Eltern auf der Website des regionalen Jugendamtes.
  • In den Frühen Hilfen arbeiten Fachkräfte auf Basis der Bedarfe der Eltern aus verschiedenen Berufen und Einrichtungen zusammen, die bei Problemen und Sorgen rund ums Kind unterstützen (Schwangerschaftsberatung, Kliniken, Jugendämter, Kinder- und Frauenärzte)
  • Ziel ist es, jedem Kind eine gesunde Entwicklung und ein gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen.

Leistungen

Netzwerke Frühe Hilfen: Ein ganzes Netzwerk, in dem Fachkräfte aus verschiedenen Berufen und Einrichtungen zusammenarbeiten, um Eltern bei Problemen und Sorgen rund ums Kind zu unterstützen (z.B. Schwangerschaftsberatung, Jugendämter, Kinder- und Frauenärzte, Familienhebammen, Familienkinderkrankenschwestern).

Fachkräfte der Begrüßungsbesuche informieren Schwangere und Eltern mit Säuglingen während eines Hausbesuchs über Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im örtlichen Einzugsbereich in Fragen der Entwicklung des Kindes in den ersten Lebensjahren und über familienrelevante Themen. Ergibt sich weiterer Unterstützungsbedarf der Familien, so können ein oder ggf. mehrere spezielle Beratungsgespräche durchgeführt werden. Bei Bedarf werden die Familien in weiterführende Hilfsangebote vermittelt.

Familienhebammen sind staatlich examinierte Hebammen mit einer Zusatzausbildung. Sie begleiten (werdende) Eltern und Familien in belastenden Lebenssituationen von der Schwangerschaft bis zu einem Jahr nach der Geburt des Kindes durch Hausbesuche. Sie können eingesetzt werden, wenn ein über die gesetzliche Regelversorgung der Hebammen hinausgehender Unterstützungsbedarf erkannt oder von den Eltern/-teilen geäußert wird.

Durch zeitlich begrenzte alltagspraktische bedarfsorientierte Unterstützung durch Ehrenamtliche sollen die Familien frühzeitig in Ihrer Erziehungs- und Beziehungskompetenz gestärkt werden, bevor sich Belastungssituationen verfestigen. Ehrenamtliche geben Rat und Hilfe zur Selbsthilfe, insbesondere um die Eigenkompetenzen zu fördern und die eigenen Ressourcen der Eltern zu aktivieren

Niedrigschwellige Elternkurse und Gruppenangebote für Eltern in Kooperation mit Familienbildungsträgern und dem Gesundheitswesen helfen bei der Stärkung der Erziehungskompetenz in Form von Kursangeboten, in denen sich die Eltern austauschen können. Sie sind auf die Unterstützung bestimmter Zielgruppen, wie minderjährige Schwangere/ Eltern, psychisch kranke Eltern oder auf die Bearbeitung verschiedener Themen ausgerichtet und halten individuelle Beratungsangebote vor.

Kontaktmöglichkeiten

Informationen und Kontakt zu den Frühen Hilfen erhalten Sie bei der Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen, den Jugendämtern der Landkreise und kreisfreien Städte, Schwangerschaftsberatungsstellen sowie Frauen- und Kinderärzten.

Erklärvideo »Frühe Hilfen«

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